Verfasst von: K | 28. August 2009

Haltung einnehmen!

Dieser, aus längst vergagenen Bundesheertagen bekannte und nahezu in meinem Hinterstübchen verstaubte Befehl wird mein neuer Leitsatz. Eher weniger um meiner Beharrlichkeit „Projekt Jakobsweg“ in die Tat umzusetzten, Nachdruck zu verleihen, als mehr der physischen Konstitution meiner Wirbelsäule Vernunft einzubläuen!

Letztes Wochenende lief ich nämlich mal so richtig mein Equipment ein. Um meinen Körper vor der frühzeitigen Resignation zu bewahren, ließ ich meinen Organismus nur mit „halber-Kraft-voraus“ lostuckern. Ich belud also meinen Rucksack mit knapp 5kg (+2kg Rucksack Eigengewicht) und setzte mir eine 4 Stunden Wanderschaft zum Ziel. 4:17, knapp 20km über Stock und Stein und der einen oder andere Kollateralschaden wurdens dann tatsächlich.

Der Ablauf meines empirischen Versuchs kann am besten so beschrieben werden:

0 km: Ich gehe motiviert los und lasse meine Nachbarn in dem Glauben ich würde meinen Jakobsweg vorzeitig beginnen.
2 km:
Ich genieße meinen Spaziergang, schalte meinen Ipod stumm, lausche der menschenleeren Stille und stelle fest, die konditionellen Ansprüche in diversen Wanderforen werden absolut überbewertet -Ich schwitze nicht, meine Schuhe sitzen und ich bemerke meinen Rückenbalast kaum. Recht so!
5 km: Ich vermute stark, mein geliehenes Hi-Tech Schrittmessgerät hat versagt. Jetzt geh ich schon so lange und noch immer nicht zweistellig? Ich lege etwas Drum&Bass auf und steigere mein Reisetempo. Mein Schuh sitzt nach wie vor perfekt.
10 km: Mein Marsch entwickelt sich zur Expedition. Die Wildnis liegt doch glatt vor meiner Tür, denke ich und laufe orientierungslos umher – hab ich wenigstens eine Beschäftigung! Meine Füße halten brav Schritt, jedoch bin ich mir sicher, man hat mir in einer unachtsamen Sekunde Steine in den Rucksack geladen. Der macht sich langsam bemerkbar.
15 km: Ich singe laut „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ und ärgere mich, dass dieser Umstand offenkundig nicht nur in Hawaii herrscht. Spüre ich hier etwa eine Blase oder sind nur meine Socken verrutscht? Mein Rücken beginnt mir langsam was zu pfeifen.
17km: Nein mein Socken ist definitiv nicht verrutscht, auch fühlt sich das nicht nach Blase an. Ich glaube mein Fußballen hat sich vom Knochen gelöst! Meine Kondition ist noch voll da – aber irgendwo zwischen 12. Brust- und 3. Lendenwirbel hat sich was verabschiedet.
20km: Wie ein geschlagener Krieger kehre ich in den Heimathafen zurück, bin glücklich über die Leistung und ziehe fachmännisch Resümee.

Konditionell bin ich bereit. Auch haben meine Angstpatienten Knie & Knöchel wunderbar durchgehalten. Das leichte Ziehen auf meinen Fußsohlen lässt auf einen noch nicht ausgiebig eingelatschten Wanderschuh schließen. Dennoch hatte ich keine einzige Blase. Mein Trekking Outfit passt und kümmert sich vorbildlich um meine Transpiration. Mein Sorgenkind ist jedoch meine Wirbelsäule. Aufgrund meiner schlechten Haltung  und dutzenden Sportverletzungen laboriere ich seit Jahren an Schmerzen im Lendenbereich. Durch die Belastung und wenig Wirbesäulentraining koste ich das Übel nun vollends aus.

Mist! Wie bieg ich das nun wieder gerade (Und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes!) Ab jetzt heißts eben „Alles auf und Haltung einnehmen, Rekrut!“

Verfasst von: K | 19. August 2009

Bin ich ein richtiger Pilger?

Mich tritt ein Pferd! Während ich mir den Kopf über wie, wann, wo, womit und warum zerbreche, ziehen es die anderen einfach durch! Sie würgen Ihr Hab & Gut in wasserfestes Nylon, schlüpfen in ihren Wanderschuh und marschieren einfach los. Noch im Gedanken versunken, wie ich meinen Blog und meine Reiseerlebnisse spannend, innovativ aber auch erhellend gestalten könnte, bremsen mich Peregrino Amigos mit flinken Twitter und Blogger Fingern aus. Ich fühle mich wie einst Gerhard Berger, dessen Blick aus dem Monocock sich meist auf die unendlich schwarzen Weiten der Auspuff Endrohre von Ayrton Sennas McLaren beschränkte.

Andererseits finde ich nichts reizvoller, als authentische Geschichten über das Erlebnis, welches mir bevor steht zu erfahren. Ich nenne es „Passive Routine“ welche mir die Herrschaften so vermitteln.

Aber sehen wir den Tatsachen ins Auge – ich trödle etwas rum – möchte ich mich etwa davor drücken? Nein keinesfalls, jedoch frage ich mich, wie schaffen es so viele Menschen sich so viel Zeit am Stück zurecht zu legen? Scheinbar gehöre ich zur Randgruppe der Beschäftigungsjukies, zur vermeintlich auszusterbenden Gattung Mensch mit fortwährendem „Täglich grüßt das Murmeltier“-eskem Berufsleben. Kurz gesagt, 5 Wochen spontan frei zu nehmen – wie geht das? Muss man dazu komplett aussteigen und habe ich vielleicht nur nicht die richtige Einstellung um im großen Konzert der Pilgerschaft mitspielen zu können? Wäre es gar unmoralisch einem geldgierigen Stück mit Geltungsdrang wie mir Zutritt zur asketischen Spiritualität zu gewähren?

Da gibt es zum Besipiel Sarah aus München, die in ihrem Blog über den Camino berichtet. Sie ging heuer im Juni von León nach Finisterre. Sie ist in der Medienbranche tätig, leidet unter der Berufskrankheit „Verrücktheit“, ist kommerzgeil und wollte mal kurz aus dem alltäglichen Wahnsinn fliehen. – Wie schräg ist das denn? Das bin „ICH“ Genau mein Ego wird hier beschrieben.

TheHiker aus Dinslaken befindet sich zur Zeit auf dem Camino Francés, hatte am 13.08. sein erstes Teilstück hinter sich gebracht und schwirrt nun irgendwo zwischen León und Santiago rum. Sein Startpunkt: Burgos. Seine Motivation: „Ich möchte diesen Weg nicht aus religiösen Gründen gehen, nein, ich möchte […] die innere Balance wiederherstellen und Ballast loslassen.“ – Hey das bin ebenso ICH (man beachte meine Worte vom 17.04)!

Sind wir alle denn dieselben Spinner?  Flüchtlinge des Alltags? Individuen, deren größter und schwer erreichbarer Luxus die primitiv klare Genügsamkeit ist? Ist das der neue Pilgertypus? Nicht mehr auf der Suche nach Gott, sondern auf der Suche nach dem kleinen Gummi Stöpsel, den es zu lösen gilt um übervolle Gehirnwindungen wieder rein zu spülen. Wenn dem so ist, dann Welcome back to the game Egi!

Ich habe mich soeben motiviert!

Verfasst von: K | 12. August 2009

Bambi Award für MeinJakobsweg Blog

Da schmeißt es mich doch glatt aus die Socken – übrigens mal aus jene, die nicht extra für den Jakobsweg gekauft wurden! Schon nach 17 verfassten Artikeln wird mein Blog mit einem Award gekürt. Gerry von andersreisen.net hatte tatsächlich das Bedürfnis meinjakobsweg zu prämieren, und zwar mit dem allseits beliebten, oft zitierten, vielfach kopierten aber nie erreichten BAMBI AWARD. 

Bambiaward

 

Doch der Auszeichnung nicht genug! Dieser Ehre kommt die Ermächtigung hinzu, den Bambi Award an meine bevorzugten Blogger weiterzureichen. So werde ich mich nun zur Ruh legen und mir mein Hirn zermartern, wem ich einen weiteren wertvollen Staubfänger für den Kaminsims aushändigen werde. Die glücklichen Preistäger werden in Kürze gelistet. – Danke nochmals, Gerry! – Sieht ganz so aus, als müsste ich mich nun tatsächlich um eine eigene Domain umsehen…

Verfasst von: K | 7. August 2009

Mein Draht zum Web am Jakobsweg

Möchte man diesen Blog auch während des Caminos seriös weiterbetreiben und Zuhausgebliebene über seinen Gemütszustand regelmäßig informieren, so bedarf es ausreichender Konnektivität und vor allem eines kompatiblen Geräts.

Doch zunächst, wie sehr möchte ich im Web interagieren? Firmenmails checken? Aktienkurse live verfolgen? Amy Winehouse’s nächsten Drogeneklat auf youtube sichten? Über einen weiteren Millionen € Transfer von Real Madrid staunen und ihn im Nachrichtenportal XY kommentieren? Wohl eher nicht!
Mein Ziel: Wenn möglich 1x am Tag einen Beitrag zum Erlebten bringen oder sogar einen Vlog posten.

2. Überlegung: Welches Gerät könnte unterwegs meinen PC ersetzen? Ein Note- oder Netbook? zu sperrig und zu schwer! Ein Camcorder oder Digicam? – Kein Web Upload möglich! Mir wird ein Äpfelchen die Rutsche legen. Das neue Apple Iphone 3gs könnte die Lösung sein. Integrierte Cam mit direktem Youtube Link, Die WordPress Blogger Applikation aus dem App Store und natürlich Wlan+ Tel. Funktion. Netter Beigeschmack: ich hab GoogleMaps & Kompass mit an Bord. Bitterer Beigeschmack: Das Ding ist schweineteuer! Unlocked um die €800,- bei Ebay. Dennoch, der Gedankengang ist der Richtige.

3. Überlegung: Wie gelange ich ins Internet? Mit dem Iphone oder sonstigen Smartphones ist es eine einfache Übung, ins Internet zu gelangen. Zur Zeit werben Mobilfunkanbieter mit großzügigem Datenvolumen zum günstigen Tarif (europaweit). In Österreich ist im Moment Orange mit einem guten Angebot in Kombination mit dem Iphone 3gs verteten. Doch auf Dauer ist das surfen über Mobilfunk wohl nicht sehr ratsam. Die Roamingkosten würden mein Budget doch etwas belasten.
Zum Glück gibts nette Zeit-Genossen auf der ganzen Welt, die ihr W-Lan ab und an auch mal gratis über WiFi Spots zur Verfügung stellen. Es gibta ber auch nette Genossen mit zu viel Zeit, die diese Spots online kartographieren. Und dann gibts Leute wie mich mich, die sich darüber freuen :-):

JiWire: bietet auf GoogleMaps Basis eine Übersicht an zahlpflichtigen und freien WiFi Spots samt genauer Adresse und weiteren Detailangaben. Durch die Zoomfunktion ist der Camino virtuell leicht begehbar, sodass die nächstgelegenen Spots schon vorab notiert werden können. Der Karte zufolge sind Städte bestens abgedeckt. Bei Überlandstrecken wird die Luft schon dünn. Bspw. zwischen Burgos und Léon wird man gerade einmal in Carrión de los Condes mit dem Ethernet bestrahlt. (Passiert man diesen Ort überhaupt??)

FONMaps: Ein noch flächendeckenderes Netzwerk an WiFi Spots, welches stetig wächst. Clue an der Geschichte ist die Gratisnutzung der Spots nur für sog. Foneros – Surfer, die einen Privat WiFi Router bei Fon beziehen. Besagter Router fungiert folglich als HotSpot für die gesamte Community. Für Nicht-Foneros gibts lt. Website die Möglichkeit, sich für die Nutzung einzukaufen. Das bedarf jedoch intensiverer Recherche. Ich habe noch keinen Preis herausgefunden.

Weitere WiFi Verzeichnisse: Hotspot Locations.com, Totalhotspots.com, Hotspotr, Boingo.com, iPass,

Eine Auflistung der Spots zu meinen Reiseunterlagen hinzuzufügen finde ich als keine schlechte Idee. – Muss noch das passende Gerät herbei! Iphone oder nicht Iphone, das ist nun die Frage!

Verfasst von: K | 3. August 2009

Mein Jakobsweg Rucksack

Das ist er nun also – der Rucksack, der mich und mein Neccessaire heil und wenn möglich trocken und ohne Rückgratbrüche über die Pyrenäen und durch den Norden Spaniens befördern soll. Groß ist er schon, wenn ich mir ihn so ansehe, meinen Salewa Trango 60, ich befürchte fast zu groß. Ohne ihn bereits bepackt zu haben nehme ich Augenmaß und stelle fest, dass meine geplanten Sieben Sachen möglicherweise zweimal darin Platz hätten.

Doch warum habe ich mich für diesen Rucksack entschieden? Ich verließ mich einfach auf meinen Instinkt, denn mit Hilfe der Ratgeber und durch Tipps von Outdoor Experten wurde ich auch nicht schlauer. Manche sprachen von einer 12-13kg Last, andere stellten wiederum die Formel „10% deines Körpergewichts“ (in meinem Fall nicht ganz 8kg) auf – Eine doch große Marge. Einige stapften mit 65l Stauraum durch die Pampas, andere mit niedlichen 35l.

Ich kam also auf keinen grünen Zweig! So stellte ich mir 3 Produkte schlussendlich zur Auswahl und folgte meinem Gefühl.

Der Kilimanjaro Cristallo 50: Der günstigste der Runde da auch nicht aus reißfestem Nylon. Die Träger und Hüftgurte saßen gut, bloß hatte der Kilimanjaro zu wenig Taschenangebot. Zwei Netztaschen an der Seite und Gurte zur Matten und Schlafsackbefestigung seien nicht genug, um für einen adequaten Wanderkomfort zu sorgen. Gewicht 2.000g

Der Mammut Anden 60 (ähnlich diesem Rucksack): Der teuerste der Runde, doch nicht er Preis, sondern das Tragegefühl schreckte mich ab. Zwar überzeugten mich Frontkordel (Bungee) zur Befestigung, Innen- und Außentasche, der zweigeteilte Packsack sowie der direkte Zugriff zum Bodenfach, jedoch fühlte ich mich trotz meiner schmächtigen 1,78m aus dem Ding entwachsen. Die Hüftpolster überragten gerade mal meine Nieren und die Schultergurte waren halb so breit als jene der Konkurrenz. Mein Hausverstand sagte mir, dass die Lastverteilung auf halber Fläche höheren Druck ausüben müsste – der Verkäfer meinte, das sei ganz egal. Wie auch immer – ich fühlte mich in dem Ding nicht wohl. Gewicht 1.800g

MEIN Salewa Trango 60: Meines Erachtens ein solider Rucksack mit angenehmem Sitz (bei Vollbeladung) ausreichend Taschen – auch Seiteneingriffe, reißfestem Wabennylon, höhenverstellbarem Trageset, stark versteiftem Rückenteil mit guter Luftdurchlässigkeit und wackelfreier Konstruktion, Deckeltasche und Bungee. Meiner Waage zufolge wiegt er 1.900g. Leider hat er keinen integrierten Regenschutz – da müssen dann die Müllsäcke daran glauben!

rucksack

Bleibt nur zu hoffen, dass ich mich nicht „zu groß“ entschieden habe!

Verfasst von: K | 23. Juli 2009

Mein Outdoor Einkaufswahn

Es war mal wieder soweit – ich ging shoppen. Schließlich ist im Moment die beste Zeit des Jahres, um sich mit Sport- und Outdoorartikel einzudecken. Es ist Sommerschlussverkauf! Stück für Stück erweiterte ich über die letzten beiden Wochen hinweg meine Ausrüstung:

  • 1 Fleecepulli in dezentem Leuchtrot
  • 3 Kurzarm Funktionsshirts
  • 1 abzippbare Trekkinghose mit einem Überangebot an Seiten- Vorder- und Hinterntaschen
  • 1 leichte Softshell Jacke (meine Wolfskin ist einfach zu gut gefüttert für den Marsch – ich würde schmelzen)
  • 1 Paar Funktionssocken (da ich als alter Golfer – ja und das mit 27 – schon im Besitz von 2 Paar bin)
  • 1 Rucksack, den ich, so befürchte ich, etwas zu groß gewählt habe. (Details zur Rucksackwahl folgen)

Zudem bin ich ja schon seit längerem in Besitz von:

Diese Ausstattung sieht doch fürs Erste schon mal ganz passabel aus. Um Kleinigkeiten wie Blasenpflaster, pers. Dokumente etc. kümmere ich mich zu gegebener Zeit.

Jetzt heißt es einmal zusammenpacken und ab auf die Waage – mir schwant schreckliches – Zur Eingewöhnung sollte dann mal ein Marsch in voller Montur herhalten. Verschwitzt werde ich davon berichten.

Noch ein Wort zum Tag aus gegebenem Anlass: Heute ist der bislang heißeste Tag in Österreich mit über 37°C und drückender Hitze. Mein Bürostuhl schmilzt unter mir davon und selbst eine Standleitung Wasser könnte mich nicht vor der Dehydration retten. Jetzt ein Dauermarsch mit meherern Kilo am Buckel? – In meinem Gesicht entwickelt sich nschon beim Gedanken daran die nächste Schweißperl Maske!  Ein großer Dank gilt den Geistern, die mich davon abhielten, im Hochsommer den Jakobsweg zu bestreiten!!

Verfasst von: K | 2. Juli 2009

Die Etappen(qu)wahl

nun beschäftige ich mich bereits geraume Zeit mit dem Camino,  kenne historische Hintergründe, nützliche Informationen, ja sogar Höhenschnitte zwischen einzelnen Städten und suche und kaufe allmählich meine sieben Sachen zusammen, welche mir von langjährig erprobten Pilgern empfohlen werden.

Dennoch ist mir eine Sache noch nicht klar. Wann wandere ich wie weit und wo wärs wohl weise eine Weile auszurasten? Ähnlich den „W’s“ im letzten Satz häufen sich Informaionen zum Camino Frances im Internet. Spärlich jedoch finde ich die Ausbeute, wenn ich mir die Frage stelle: „Welchen Ort MUSS ich erkundet haben, welchen Ort kann ich mir schenken?“ Denn danach möchte ich meine Etappen und wanderfreien Erholungstage richten.

Gerade als ich am Zenit meines Web-Suchwahns war, erlöste mich ein guter Freund, der auch noch aus Galizien und dazu nicht weit von Santiago stammt. Dass ich nicht gleich auf die Idee gekommen war, ihn zu fragen. Pablo ging zwar auch noch nie den Camino, ist aber ein begnadeter Tour Guide und empfahl mir die Seite: caminodesantiago.consumer.es Die Seite ist zwar leider nur in spanisch gehalten (wie konnten 4 Jahre intensives Spanisch Training nur so spurlos an mir vorüber gehen) geben aber einen exzellenten Überblick über Etappen, Unterkünfte und Must Sees. Grafisch ansprechend aufgearbeitet findet man sich schnell zurecht, selbst wenn man dem Spanisch nicht mächtig ist.

Die Etappenwahl über die 800km sieht schon ganz gut aus, wenngleich ab und an knappe 40km Tagesmärsche am Programm stehen, da muss ich wohl noch etwas nachjustieren und Zwischenstopps einplanen…

Sogleich fand ich auch einen Camino Francés Reisekalkulator – ebenfalls in Spanisch. Einfacher gehts jedoch wirklich nicht. Einfach Start und Endpunkt eingeben, Zwischendestinationen wählen und der Generator berechnet die Etappen Kilometer, erreichbare Herbergen etc. Hoch lebe das Informationszeitalter!! – Spiel ich mich mal damit.

Verfasst von: K | 16. Juni 2009

Mein Jakobsweg Schuh

Es war Samstag, genug Zeit und das perfekte Wetter für einen Einkaufsstraßen Bummel. Was sich jedoch zu sonstigen Shopping Orgien unterschied, war am Abend der Inhalt meiner Einkaufstaschen. In meinem Schuhkarton fanden sich diesmal keine Hugo Boss Schleicher, sondern massiv sohlige Fersen Ferraris. Ja ich habs getan – Ich hab einen Wanderschuh.

Wie ich dazu kam? Ich folgte meinem Intersport Outdoor Coach (Ich sags doch – Werbung wirkt) Und so nutzte ich jegliche technische Einrichtung des Sportartikelhauses aus und unterzog mich einer professionellen Fußanalyse. Zum Leiden meines Beraters entledigte ich mich meiner Converse Allstars samt verschwitzer Socken und platzierte mein Fußbett auf dem Flachbettscanner. „Mein Herr, Sie haben einen Hang zu Plattfüßen!“ erfuhr ich, wodurch ich mir die Notiz im Hinterkopf speicherte, meinen Orthopäden zu lynchen.

Berg-, Trekking- oder Outdoorschuh?
Die Qual der Wahl des Schuhtypus nahm mir der Berater ab, indem er einen Trekkingschuh als optimale Lösung für den Jakobsweg empfahl. Die äußerst robuste Ausführung eines Bergschuhs wäre zu bockig für einen 800km Marsch. Die steife Schuhform verleiht zwar ordentlichen Halt, sorgt aber bei weiten Märschen für einen unrunden Gang und schmerzende Gelenke. Außerdem wiegt der Bergschuh deutlich mehr, was nach mehrtätigen Wanderungen sizilianischen Betonfüßen nahe käme. Flache Outdoorschuhe sind hingegen äußerst bequem, luftig zu tragen, schützen aber nicht vor Überknöchelungen, da die Gelenke frei liegen. Gerade die Erklimmung der Pyrenäen und des Camino Duro verlangen nach hohen Schnürschuhen. Daher blieb am Ende der Trekkingschuh über.

Die richtige Größe, das richtige Material.
Mein Berater, der Bergfex setzte mir also Schuhe vor, perfekt auf meinen Fuß abgestimmt (ich glaube noch immer an den Marketing Gag) und wies auf Vor- und Nachteile hin. Bei der Anprobe betonte er, die Größe so zu wählen, dass zwischen Zehen und Schuhspitze ca. 1cm Platz ist. Bei Wanderungen schwellen Füße ungemein an und passgenaues Schuhwerk kann dann zu unangenehmen Druckstellen führen. Tipp: Einlage aus dem Schuh entnehmen und sich darauf in dicken Wandersocken stellen. Ist zwischen großem Zeh und Einlagenspitze ein knapper fingerbreit frei, ist die Größe richtig. Im Übrigen ist eine Anprobe, wie bei mir,  am Nachmittag nach einer Shoppingtour  von Vorteil, da Füße zu dem Zeitpunkt bereits etwas angeschwollen sind.
Schon hatte ich mein Ranking:

Platz 3: Mc Kinley Trekkingschuh Sherpa um €79,90: Das modisch rote Design sticht ins Aug und ist sofort sympathisch. Das Aquamax Futter kann laut Spezialisten bei Nässe nicht mit Gore-tex mithalten und lässt schon mal das eine oder ander Tröpfchen durch. Außerdem verfügt der Schuh über ein nur relativ flaches Sohlenprofil (trotz Vibram)

Platz 2: Lowa Trekking Schuh Savio GTX um €129,90: Der solide Schuh verfügt über ein tieferes Profil, leider kein Vibram – was besseren Halt bei Nässe und im Geröll geben soll und über Gore-tex Futter. Die Ösen der Ring-Schnellschnürung sind aber aus Plastik, was etwas filegran erscheint. Zudem ist der Schuh aus Veloursleder und nicht aus Nubukleder, wie meine Nr. 1, gefertigt. (Der Nachteil unten beschrieben)

Platz 1: Lowa Trekkingschuh Renegade GTX Mid um €159,90: Gegenüber dem Savio verfügt der Renegade über Vibram Sohle, Vollmetall Ösen und Ringe bei der Schnürung und ist aus Nubukleder gearbeitet. Nubukleder ist ein glatteres, geschmeidigeres Leder, welches sich leichter dem Fuß anpasst und bald optimale Form aufweist.

Wie gesagt, ich entschied mich für die 160 Euro Variante, denn nach dem 3 Tag möchte ich nicht wegen Fußfäule oder Blaseninvasion den Heimweg antreten müssen.  In den folgenden Monaten werde ich nun meinen Schuh hegen, pflegen und ordentlich einmarschieren. Ich hoffe die richtige Entscheidung getroffen zu haben – andernfalls werde ich den vermeintlich kompetenten Verkaufsberater heimlich aufsuchen und ihn neben meinen Orthopäden an den Pranger stellen 😉

Verfasst von: K | 5. Juni 2009

Grundlegendes zur Ausrüstung – die Bekleidung

Eines konnte ich unserem Outdoor Coach Hans Bergmann noch entlocken; wie kleide ich mich richtig, wenn ich einen Berg erklimme? Gut – das muss jetzt nicht unbedingt zu 100% auf den Jakobsweg zutreffen, ist aber durchaus nützlich bei einzelnen Tagesetappen, wie beim Marsch über die Pyrenäen, auf den Spuren Karls den Großen zwischen St. Jean Pied de Port (FR) und Roncesvalles (ESP).

Verfasst von: K | 4. Juni 2009

Grundlegendes zur Ausrüstung – der Rucksack

Hans Bergmann, der Insport Outdoor Coach hat neben dem Schuhratgeber scheinbar auch ein paar Tipps zum Kauf des richtigen Rucksacks für Aktivitäten in der Wildnis und auf langen oder steilen Pfaden. Was ist die richtige Größe? Welche ist die richtige Passform? Welche Packweise ist zu empfehlen? Wo muss der Schwerpunkt des Rucksackes liegen?

Im Übrigen gibts hier ein Sportlexikon zu den diversen Rucksackformen und -varianten.

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